Tabacchine Di San Giustino und das Museo Storico e Scientifico del Tabacco
Das Historisch Wissenschaftliche Tabak Museum in San Giustino ist eine museale Struktur, die das, aus der Tabakherstellung stammende, kulturelle, soziale und ökonomische Erbe, bewahrt.
Verwendungszwecke des von der Stadt San Giustino gekauften Museums sind das Ausrichten von Expositionen von Tagungen und Bildungskurse, die zum Bewusstsein und zur Aufwertung dieses Produktes und der Arbeit, derer, die in diesem Sektor arbeiten, führen soll, nicht zuletzt auch durch das Forschen nach einer besseren Herstellungsqualität.
Die vor kurzem eröffnete Fläche ist Dank der Initiative der gleichnamigen Stiftung, die 1997 durch die Zusammenarbeit zwischen denen, die an der Herstellung des Tabaks beteiligt sind und den Kommunen der Alta Valtiberina, entstanden. Für beide Beteiligten nahm und nimmt auch heute noch der Anbau erheblichen Einfluss auf den Alltag. Für den Raum der Alta Valtiberina stellt der Anbau von Tabak eine wahre Tradition da, die weitergegeben und verbreitet werden will, weil hier im 16. Jh. das erste mal Tabak importiert wurde und sein Anbau auch eng mit dem Ruf der kleinen Ex- Republik von Cospaia verknüpft ist.
Die Verarbeitung des Tabaks war ausschließlich Frauenarbeit, da diese geschicklicher, präziser und achtsamer in der ihnen anvertrauten Arbeit waren und natürlich verdienten Frauen mehr als 20 Prozent weniger als Männer. Von der zweiten Nachkriegs Hälfte bis mindestens Anfang der Fünfziger Jahre waren nur wenige Frauen in Gewerkschaften und dies trug somit zu einer starken Beschäftigung der Frauen in der Tabakbranche bei: die Pächter und die Familien der Tagelöhner garantierten die Bereitstellung der weiblichen Arbeitskraft zu niedrigen Kosten.
Das Familieneinkommen im Sommer stammte aus der Arbeit aller Mitglieder durch Pflanzen und Ernten des Tabaks auf den Feldern und im Winter aus der Arbeit der Frauen in den Tabakfabriken sowie aus der Arbeit der Männer, die damit beschäftigt waren Tabak zu trocknen und die Zuchthäuser und Felder für die nächste Saison vorzubereiten.
Die Frauen in der Tabakproduktion leisteten auch einen Beitrag zur Entwicklung der Sozialsysteme, in dem sie für ihre eigenen Rechte kämpften und so die ersten Kindergärten, medizinische Assistenz bei der Arbeit und bessere Arbeitsplatzbedingungen erhielten.